Wenn‘ s den Damen zu heiß wird

Was machen Wassersportler auf dem Eis? Diese Frage haben sich einige Zuschauer jetzt in der Eisarena gestellt. Knappe Antwort: Trainieren. Für einen spektakulären Wettkampf: Am 14. Januar laden die Flemsdorfer Haie zum Neujahrsturnier ein.
Eigentlich ist Eis ja auch nur Wasser, nur eben in einem anderen Aggregatzustand. Aber wenn die Wassersportler (meist unfreiwillig) in ihrem Metier mal kentern, ist das Wasser entweder kalt oder warm, jedoch nie hart. Diese „Härte“ erfuhren die Sportlerinnen vom Verein Wassersport PCK nun sehr gründlich beim Training für das traditionellen Eishockey-Turnier der Flemsdorfer Haie im Januar.

Es ist etwa 18 Monate her, als sich PCK-Wassersportler und Flemsdorfer Haie zufällig trafen und sich ungezwungen über den Sport im Großen, aber vor allem über ihren Sport im Speziellen unterhielten. Schnell war klar, dass es sich um völlig unterschiedliche Vereine in Größe und Struktur handelt. Genauso schnell war aber auch ersichtlich, dass sich die Bedingungen für das Organisieren des Vereinssports mehr als ähneln. Dazu zählen beispielsweise ein starker Vorstand, die Akzeptanz in der Kommune und eine Heimstätte für den Verein.
Seitdem gibt es eine stetig wachsende Sportkameradschaft. Die Haie nahmen (bei der Spaßregatta) erfolgreich am Sommerfest der Wassersportler teil. Die Wassersportler waren Zweiter im Volleyball beim Sportfest der Haie im Juni. Die Wassersportler unterstützen das Fest am Haussee in Flemsdorf usw.

Viele Parallelen werden sichtbar. So gibt es bei beiden Vereinsfeste: Bei Wassersport PCK ist es das allseits bekannte Sommerfest mit der Spaßregatta, bei den Haien eben das Eishockeyturnier zum Jahresanfang. Bei beiden Veranstaltungen gibt es „VIP“-Einlagen, Sport und Unterhaltung für die Gäste und Wettkämpfe für jedermann und „jederfrau“. Um die Vorbereitung einer solchen Veranstaltung ging es nun in der Eisarena.
Der Chef der Flemsdorfer Haie, Kay Manteufel, hatte am mittlerweile traditionellen Mittwochsstammtisch im Vereinsheim in Flemsdorf die Idee, im Rahmen des Vereinsfestes ein Frauen-Spiel zu organisieren. Die Frage war: Wenn Eishockey-Damen zur Spaßregatta paddeln, ist es dann auch möglich, dass Wassersportlerinnen Eishockey spielen? Diese Frage ist nun eindeutig mit Ja zu beantworten!

Nach einem kurzen Einlaufen sowie dem Bekanntmachen mit Puck und Schläger wurden die Regeln beim sogenannten Pond-Hockey (vier gegen vier, ohne Torfrau) erläutert – dann war für 60 Minuten die Übungsmethode „Learning by doing“ (Lernen beim Ausprobieren) angesagt. Wie immer im Leben ist das Üben das Wichtigste. Alle beteiligten Damen und auch die Zuschauer waren sich einig, dass das Niveau wesentlich verbessert werden konnte. Der Trainingsvergleich ging mit 25:11 eindeutig an die Haie-Damen, von denen auch nicht alle „Profis“ waren. Zur Ehre der Wassersport-Damen muss aber erwähnt werden, dass die Altersrelationen eher auf ein Töchter-Mutter-Spiel hindeuteten. Während die Hai-Damen als Quartett etwa 85 Jahre aufs Eis brachten, schickten die Wassersportlerinnen etwa 180 Jahre auf Puckjagd.

Bliebe noch zu erwähnen, dass sich trotz vieler unangenehmer Aufschläge auf das harte Eis und der damit verbundenen farbenfrohen Hautflecken nun alle Damen (und auch die Männer) auf den 14. Januar freuen.

Quelle: Märkische Oderzeitung 31.12.2011